REKLAME was ist das denn - so what?
„Reklame“, sagt eine junge Frauenstimme tagtäglich auf dem Radiosender „1Live“, kurz vor der Werbeunterbrechung. Gehört haben das schon Viele, aber nur Wenigen wird bewusst aufgefallen sein, dass der Jugendsender No.1 hier ein Wort wiederbelebt hat, für das auf den meisten anderen Kanälen das Wort Werbung benutzt wird.
Reklame, so empfinden es viele, klingt ein wenig altbacken.
Viele denken bei Reklame an die Wurfpost, auf grellem Papier vom örtlichen Supermarkt.
Bis in die 1930er Jahre wurden die Wörter Werbung und Reklame synonym benutzt.
Beide standen für Wirtschaftswerbung in jeglicher Form. Die Reklame hatte jedoch von jeher einen schalen Beigeschmack.
Im ursprünglichen Sinn stand Reklame für bezahlte Buchbesprechungen, die in Zeitungen ausdrücklich vom redaktionellen Teil getrennt wurde.
Der Kommunikationsforscher Hans Domizlaff verglich die Reklame mit dem Marktschreier und die Werbung mit dem „würdigen Kaufherren“.
Die Reklame sei „laut“, der Begriff „Werbung“ hingegen moderner und weise auf verfeinerte Methodiken hin.
Ab den 1950er Jahren haben die Werbeverantwortlichen diese Unterscheidung übernommen und so kam es, dass der Begriff Reklame immer weniger verwendet wurde.
Dabei handelt es sich aber nur um eine Übereinkunft, die aufgrund einer sprachwissenschaftlichen Festlegung getroffen wurde.
Es ist auch heute nicht falsch Reklame zu sagen, wenn man Werbung meint.
Die bewusste Wiedereinführung des Begriffs Reklame durch „uns“ lässt die dumpfe und marktschreierische Reklame in einem ganz neuen Licht dastehen.
Der Begriff Werbung hat durch seinen inflationären Gebrauch längst seinen Aufmerksamkeitswert verloren.
Bei Reklame hingegen horchen die Menschen eher auf - wir machen Reklame!